Timo Tschammler

TwainTowers GmbH, Geschäftsführender Gesellschafter

F!F-Beirat



Timo Tschammler ist zweifacher Vater, Unternehmer, Berater und Wahl-Berliner. Mit Mitte 40 blickt Timo auf ein Vierteljahrhundert steile Konzern-Karriere in der Immobilienbranche zurück, die auch zwei CEO-Mandate, bei DTZ, heute Cushman & Wakefield, sowie zuletzt bei JLL in Deutschland, wo Timo die letzten 8 Jahre vor seiner Selbstständigkeit arbeitete, umfasste.

Timo Tschammler, Foto: ©TwainTowers GmbH



„Unternehmen sollten sich einen ungeschönten Stand des Status-Quos ihrer Frauenanteile in den Führungsreihen verschaffen. Und sich dann mit den Ursachen auseinandersetzen. Mangelt es an weiblichen Talenten in der Belegschaft oder werden Frauen schlichtweg weniger gefördert und befördert? Sind die Gehälter fair und gerecht? Wie steht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?“

Warum ist unsere Welt ein besserer Ort, wenn Frauen und Männer gleiche Rechte und Chancen haben?

Ich bin immer wieder zutiefst überrascht, dass das Thema der diskriminierungsfreien Chancengleichheit – insbesondere mit Blick auf die Gleichberechtigung von Männern und Frauen – in unserer Welt bzw. unserem Kulturkreis überhaupt noch existiert. Die Vorteile einer gerechten, bunten und chancengleichen Gesellschaft, Wirtschaft, Macht- und Entscheidungsstruktur liegen doch auf der Hand.

 

Warum braucht die Immobilienbranche mehr Frauen in Führung?

Schlichtweg, weil sie derzeit zu wenige hat.

 

„Sektoren wie der Bau, der Immobilienvertrieb oder Assetklassen wie Industrieimmobilien gelten als traditionelle Männerdomänen und sind damit unattraktiver für Frauen“ 

 

Was können Unternehmen dafür tun?

Ich denke, es ist Aufgabe eines jeden Immobilienunternehmens, unsere Branche als Ganzes für Frauen attraktiver zu machen. Viele Sektoren, zum Beispiel der Bau, Teile des Immobilienvertriebs oder einzelne Assetklassen wie Industrieimmobilien, gelten noch immer als traditionelle Männerdomänen und sind damit unattraktiver für Frauen.

Unternehmen sollten sich einen klaren, ungeschönten Stand des Status-Quos ihrer Frauenanteile in den Führungsreihen verschaffen. Und sich dann mit den Ursachen auseinandersetzen. Mangelt es an weiblichen Talenten in der Belegschaft oder werden Frauen schlichtweg weniger gefördert und befördert? Sind die Gehälter fair und gerecht gestaltet? Wie steht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?

 

Und was kann jede*r Einzelne tun?

Die eigenen Entscheidungen und Taten reflektieren und auftretenden Diskriminierungen Dritter engagiert entgegentreten.

 

„Wie es gelingt, die Männer an Bord zu holen? Mit unermüdlicher Überzeugungsarbeit“

 

Was tust du ganz konkret?

In meiner früheren Rolle in der Konzernführung haben wir gezielt talentierte Frauen befördert, Female Leadership Programm aufgesetzt, außerordentliche Gehaltserhöhungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass Vergütungspakete geschlechterübergreifend gleich ausfielen. Und wir haben Headhuntern eine Kandidatinnen-Quote für die Personalsuche vorgegeben.

 

Privat versuche ich meine Frau in ihrer Rolle als Mutter so weit zu entlasten, dass ihren beruflichen Zielen nichts im Wege steht und sie außerdem Zeit für sich findet.

 

Der Weg zu mehr Vielfalt in Führungsebenen geht nur gemeinsam. Wie gelingt es, die Männer mit an Bord zu holen?

Durch unermüdliche Überzeugungsarbeit. Aber eben auch, indem Männer selbst gute Erfahrungen mit Vielfalt machen, zum Beispiel durch die Arbeit in gemischten und gleichberechtigten Führungsteams.

 

Welchen Tipp oder Gedankenanstoß würdest du als Male Ally gerne anderen Männern geben?

Macht was – wenn schon nicht aus eigener Überzeugung, dann wenigstens für eure Ehefrauen, Töchter und Schwestern. Frauen können das!

 

Frauen, von denen du Fan bist?

Hier gibt es in unserer Branche viele und ich wähle stellvertretend, um den Rahmen hier nicht zu sprengen, Iris Schöberl, Izabela Danner, Sarah Schlesinger und Aygül Özkan.

 

Hast du eine Superheldin?

Natürlich Wonder Woman!