Sven Seipp ist Vater eines Sohnes, Geschäftsführer beim Projektentwicklungsunternehmen Cube Real Estate in der Region Mitte sowie Mitgründer des Massif Central, ein Ort für Kreative, Events, Ausstellungen und Büros im Herzen von Frankfurt am Main. Er fand es schon immer interessanter, wenn unterschiedliche Menschen ihre Eindrücke und Ideen miteinander teilen, für ihn einer der Gründe, sich als Male Ally für mehr Frauen in Führung zu engagieren.
Sven Seipp, Foto: ©Cube Real Estate GmbH
„Unternehmen sollten sich einen ungeschönten Stand des Status-Quos ihrer Frauenanteile in den Führungsreihen verschaffen. Und sich dann mit den Ursachen auseinandersetzen. Mangelt es an weiblichen Talenten in der Belegschaft oder werden Frauen schlichtweg weniger gefördert und befördert? Sind die Gehälter fair und gerecht? Wie steht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?“
Was macht dich zum Male Ally?
Ich war immer schon daran interessiert, dass alle ihre Eindrücke, Meinungen und Ideen einbringen können – ganz egal, welches Geschlecht, welche Altersgruppe oder welches sonstige „Unterscheidungsmerkmal“.
Warum ist unsere Welt ein besserer Ort, wenn Frauen und Männer gleiche Rechte und Chancen haben?
„Vielfalt statt Einfalt“ – die Natur hat für alle Bereiche „Komplementäre“ entwickelt, die sich beide entfalten sollten, in allen Facetten.
Warum braucht die Immobilienbranche mehr Frauen in Führung?
Es braucht Menschen in der Führung, die die richtige Kalibrierung haben – wenn 50 % der Menschheit ausgeschlossen ist, ergibt sich, so Statistik-Grundkurs-Wissen, dass nicht ausreichend geeignete Menschen zur Verfügung stehen und lediglich die zweite Wahl in Führungspositionen kommt – egal durch welche Einflüsse.😉
„Unternehmen sollten offen, transparent und ehrlich die „harten“ geschlechterspezifischen Themen im Bewusstsein haben“
Was können Unternehmen dafür tun?
Unternehmen sollten offen, transparent und ehrlich die „harten“ geschlechterspezifischen Themen im Bewusstsein haben, Ungleichheiten abbauen, anstatt sie schönzureden.
Und was kann jede*r Einzelne tun?
Wir sollten allen die gleichen Dinge zugestehen – mit Verständnis dafür, dass andere Menschen anders sind und dass dieses Anderssein notwendig und gut ist.
Was tust du ganz konkret, beruflich und privat?
Ich gehe offen in jede Situation ohne geschlechterspezifisches Rollendenken – letztlich zählt, was die Person mitbringt, nicht welches Geschlecht sie hat. Jeder Mensch qualifiziert sich ausschließlich durch seinen Umgang mit anderen Menschen. Wenn Dissonanzen auftauchen, dann wird das offen angesprochen.
„Ich bin Fan von Frauen, die nicht das alte ‚Frau-Mann-Ding‘ bedienen“
Wann wurde dir klar, dass wir mehr Frauen in Führung brauchen? Gab es ein persönliches Schlüsselerlebnis?
Kein Schlüsselerlebnis im eigentlichen Sinn. Aber in unserer Branche braucht es mehr Frauen, auch in den Führungsebenen, um ein Spiegelbild der Gesellschaft sein zu können. Immerhin schaffen wir Gebäude und Lebensräume für die gesamte Bevölkerung. Außerdem habe ich im Laufe meines Berufslebens festgestellt, dass es nicht viele Menschen gibt, die wirklich gut führen und anleiten können – da ist es fahrlässig, 50 % der Grundgesamtheit außen vor zu lassen.
Welchen Tipp oder Gedankenanstoß würdest du als Male Ally gerne anderen Männern geben?
Mein Tipp an Männer ist, Vielfalt zuzulassen – egal durch wen.
Frauen, von denen du Fan bist?
Da gibt´s viele, sehr viele! Ich bin Fan von Frauen aus meinem Umfeld, aber auch von Stars, die nicht das alte „Frau-Mann-Ding“ bedienen.
Welche Frau wärst du gerne mal für einen Tag?
Ich bleibe gerne ich selbst. Begleiten würde ich gerne mal Christine Lagarde für einen interessanten Tag.
Hast du eine Superheldin, fiktiv oder real?
Pippi Langstrumpf.
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