Dr. Stefan Woltering ist Vater von zwei erwachsenen Söhnen, Bauingenieur aus Leidenschaft und Geschäftsführer der Zech Umwelt Holding GmbH und der Zech International GmbH innerhalb der Zech-Gruppe in Bremen. Als zumindest teilweise alleinerziehender Vater hat er zu Beginn der 2000er Jahre in seinem damaligen beruflichen Umfeld die bremenports GmbH & Co.KG als erstes Unternehmen in Bremen von der Hertie Stiftung als familienfreundliches Unternehmen im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zertifizieren lassen. Diese Erfahrung hat ihn nachhaltig geprägt.
Dr.-Ing. Stefan Woltering, Foto: © Stefan Wolterinl
„Ich glaube, dass beim Thema Vielfalt und Frauen in Führung bereits viele Männer an Bord sind, die meisten derzeit jedoch nicht rudern.“
Warum ist unsere Welt ein besserer Ort, wenn Frauen und Männer gleiche Rechte und Chancen haben?
Gerechtigkeit macht glücklich und zufrieden! Wenn 100 Prozent der Welt, ihrer Ressourcen und Möglichkeiten auch tatsächlich für alle gleich verfügbar sind, ist dies doch eine echte Verbesserung gegenüber dem Status Quo. Let‘s do it!
Warum braucht die Immobilienbranche mehr Frauen in Führung?
Dem Bauen und Wohnen kommt eine essenzielle Bedeutung für die Gesellschaft zu. Immobilien und Bauwerke werden von Männern und Frauen in etwa und im Regelfall zu gleichen Teilen genutzt. Eine auf den Nutzer optimierte Bau- und Immobilienwelt, und das ist mein Anspruch, ist somit nur erreichbar, wenn Frauen und Männer in Architektur, Bauwesen und Immobilienwirtschaft auf Augenhöhe und auf allen Ebenen zusammenarbeiten.
„Wenn ich erkenne, dass etwas so wie es ist, nicht gut ist, dann möchte ich es ändern“
Was macht dich zum Male Ally?
Mein Wunsch nach einer besseren Welt. 😉 Im Ernst: Es gibt so viele Gründe. Ich betrachte Dinge gerne lange und aus allen Perspektiven. Daraus ergibt sich der Wunsch nach Vielfalt und Diskurs. Wenn ich erkenne, dass etwas so wie es ist, nicht gut ist, dann möchte ich es ändern. Also eher andersherum: Kein Male Ally zu sein, würde bedeuten, ein langweiligeres und uninteressanteres Leben zu führen oder dies zumindest in Kauf zu nehmen. Ich habe es noch nie genossen, in einer sich selbst bestätigenden Blase zu leben.
Was können Unternehmen dafür tun?
Einfach mal ein bisschen freundlich und weltoffen werden, die Zeichen der Zeit erkennen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen!
Was kann Politik und Gesellschaft tun?
Politik und Gesellschaft sollten sich meiner Meinung nach Gedanken zu Regelungen und Steuerungsmöglichkeiten machen, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen, und diese offen und ohne Polemik diskutieren.
„Ich versuche das zu tun, was jeder von uns tun kann: Nie die Klappe halten und immer auf Ungerechtigkeiten hinweisen“
Was tust du ganz konkret?
Ich bin weder perfekt noch fehlerfrei, aber ich versuche in meinem Umfeld genau das, was jeder von uns tun kann: Nie die Klappe halten und immer auf Ungerechtigkeiten hinweisen, mal mehr und mal weniger diplomatisch. 😉
Wann wurde dir klar, dass wir mehr Frauen in Führung brauchen? Gab es ein persönliches Schlüsselerlebnis?
Einer der ganz wenigen Vorteile des Älterwerdens: Weisheit! 😉 Im Ernst: Ich habe im Laufe meines Lebens einfach gemerkt, dass Ergebnisse besser werden, wenn sie von Frauen und Männern gleichermaßen durchdacht sind.
Der Weg zu mehr Vielfalt in Führungsebenen geht nur gemeinsam. Wie gelingt es, die Männer mit an Bord zu holen?
Reden, reden, reden, und immer wieder viele Beispiele geben. Zudem glaube ich, dass bereits viele Männer an Bord sind, die meisten derzeit jedoch nicht rudern.
„Hey Männer, wünscht ihr euch für eure Töchter und Enkelinnen eine Welt mit gleichen Chancen? Ja? Dann tut was dafür und kümmert euch endlich!“
Welchen Tipp oder Gedankenanstoß würdest du als Male Ally gerne anderen Männern geben?
Hey Männer, habt ihr Töchter oder Enkelinnen? Ja? Wünscht ihr ihnen eine Welt mit gleichen Chancen für Frauen und Männer? Ja? Dann tut was dafür und kümmert euch endlich!
