Manuel Gerlach 

Recogizer Group GmbH, Head of Sales



Manuel Gerlach verantwortet den Vertrieb bei Recogizer und unterstützt Immobilieneigentümer- und Betreiber und auf dem Weg zur Klimaneutralität und Energieoptimierung ihrer Gebäude. Der Real Estate Experte betreute Key Accounts bei einem der größten Facility Management Unternehmen Deutschlands und lebt Innovation und Digitalisierung bereits seit vielen Jahren. Privat und beruflich engagiert er sich sehr stark für Gleichberechtigung und Diversität. Für ihn ist es völlig in Ordnung, wenn sein Sohn ein pinkes Kleid tragen will, abseits der Geschlechter Klischees und Meinungen von außen.

Manuel Gerlach



„Ich kann mit Geschlechterklischees nichts anfangen. Wenn unser Sohn ein Kleid anziehen will, weil Mama immer so großartig darin aussieht, dann zieht er halt ein Kleid in den Kindergarten an. Who cares! Kinder nämlich nicht, wer urteilt, sind die Eltern.“  

Was macht dich zum Male Ally?

Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass alle Menschen gleich behandelt werden.

 

Warum braucht die Immobilienbranche mehr Frauen in Führung?

Dass die Branche männerdominiert ist, weiß, glaub ich, mittlerweile jeder. Ich finde, wir müssen weg von diesem Patriarchat und dem „Alter-weißer-Mann-Denken“ hin zu einer offenen Kultur und Umgang mit Vielfalt.

 

Was können Unternehmen dafür tun?

Bezahlt gleich! Hört auf mit der Frauenfeindlichkeit und Homophobie im Bewerbungsprozess und im Umgang mit den Mitarbeitenden. Und vor allem lebt diese Kultur auch im Unternehmen! 

 

Was können Politik und Gesellschaft dafür tun?

Die Politik versucht hier zumindest die Fehler der Vergangenheit wettzumachen, schafft dies aber nur partiell. Meiner Meinung nach muss jeder und jede Einzelne damit aufhören, in Schubladen zu denken und andere so zu respektieren, wie man es auch selbst erwartet. 

 

Was tust du ganz konkret?

Ich habe einen sehr diversen Freundeskreis, das macht ihn aus. Mit den alten Geschlechterklischees kann ich nichts anfangen, meine Frau genauso wenig. Wenn unser Sohn ein Kleid anziehen will, weil Mama immer so großartig darin aussieht, dann zieht er halt ein Kleid in den Kindergarten an. Who cares! Kinder nämlich nicht, wer urteilt, sind die Eltern.   

 

Wann wurde dir klar, dass wir mehr Frauen in Führung brauchen? Gab es ein persönliches Schlüsselerlebnis?

Es gab mehrere Situationen, aber eine ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Wir saßen in einem Meeting, mehrere Männer und eine Frau, es ging um eine Ausschreibung im Facility Management. In der Vorstellungsrunde zu Beginn des Gesprächs fielen mehrere sexistische Aussagen gegenüber ihr. Mir war die ganze Situation sehr unangenehm, ich fand es sehr diskriminierend und beschämend, aber habe mich damals nicht getraut, den Mund aufzumachen

 

Der Weg zu mehr Vielfalt in Führungsebenen geht nur gemeinsam. Wie gelingt es, die Männer mit an Bord zu holen?

Ich denke, da findet gerade schon ein Wandel statt. Die Frage ist nur, ob er ernst gemeint ist. Ich habe auch keine einfache Lösung, wie es gelingt. Aber ich will, dass sich was ändert, deshalb bin ich hier. 😊

 

„Ich habe keine einfache Lösung. Aber ich will, dass sich was ändert. Deshalb bin ich hier“

 

Welchen Tipp oder Gedankenanstoß würdest du als Male Ally gerne anderen Männern geben?

Unsere Welt befindet sich im Wandel und Krisenmodus – Klimawandel, Energiekrise, Ukraine-Krieg, demografischer Wandel. Können wir es uns wirklich leisten, immer noch in alten Mustern zu denken und so weiterzumachen wie bisher? Ich denke nicht. Um die Herausforderungen der Zukunft anzupacken, benötigt es einen gesellschaftlichen Konsens. Dieser kann nur erreicht werden, wenn wir jeden Menschen als gleichwertig betrachten, diesen auch so schätzen und im Falle der arbeitgebenden Unternehmen auch so bezahlen. 

 

Frauen, von denen du Fan bist …?

Besonders inspirierend ist für mich tatsächlich meine Frau, vor allem durch ihre offene, ruhige Art und den Umgang mit Diversität. Durch sie habe ich das Thema erst richtig kennengelernt, respektive es selbst zu einem Teil meines Lebens werden lassen