Lars Krauß

Greengineers GmbH, Geschäftsführender Gesellschafter



Lars Krauß, Jahrgang 1994, ist Co-Founder und CEO von Greengineers GmbH. Unternehmerisch tätig wurde er bereits 2015 mit dem Vertrieb einer im Keller seines Elternhauses selbst hergestellten Creme, die er bis heute verkauft. Von 2016–2019 studierte er internationales Marketing und Management und gründete direkt nach dem Studium Greengineers. Lars ist Mentor bei Start-Up Teens und Co-Host des Podcasts „38% Städte neu denken“, in dem es um nachhaltiges Bauen und Ideen für die Städte von morgen geht.

Lars Krauß Foto: ©Lars Krauß



„Diversität kann nicht mit der Brechstange in die Köpfe der CEOs gebracht werden. Aber dem Topmanagement muss deutlich gemacht werden, dass sich die alten Strukturen und das alte Denken negativ auf die Zukunft des Unternehmens auswirken. Ein ‚das haben wir schon immer so gemacht‘, funktioniert heute nicht mehr.“

Was macht dich zum Male Ally?

Ich bin Male Ally, weil ich mich als Unternehmer jeden Tag darum bemühe, dass sich alle Mitarbeitenden wertgeschätzt und sicher fühlen. Ich achte auf ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen im Team und bin überzeugt davon, dass gemischt besetzte Teams besser harmonieren. 

 

Warum ist unsere Welt ein besserer Ort, wenn Frauen und Männer gleiche Rechte und Chancen haben?

Die Welt ist ein besserer Ort, weil das Zusammenkommen unterschiedlicher Perspektiven und Stärken nicht nur zu besseren Ergebnissen führt, sondern allen gut tut. Der Ton untereinander ist in gemischten Gruppen respektvoller, dadurch verbessert sich der Austausch und verschiedene Sichtweisen werden eher als bereichernd wahrgenommen. 

 

Warum braucht die Immobilienbranche mehr Frauen in Führung?

Gerade in der Immobilienbranche herrscht oft noch ein altes Welt- und Geschlechterbild, der starke Mann in der Führungsrolle, der seiner Assistentin intellektuell klar überlegen ist. Wie sollen mit diesen tradierten Vorstellungen neue Ideen und Raum fürs kreative Ausprobieren entstehen? Die Branche braucht viel mehr gegenseitigen Respekt und Wertschätzung, gerade in den Führungsetagen, damit Unternehmen innovativer sowie sozialer werden und damit langfristig funktionieren.

 

Was können Unternehmen dafür tun?

Diversität kann nicht mit der Brechstange in die Köpfe der CEOs gebracht werden. Aber dem Topmanagement muss deutlich gemacht werden, dass sich die alten Strukturen und das alte Denken stark negativ auf die Zukunft eines Unternehmens auswirken. Ein „das haben wir schon immer so gemacht“ funktioniert heute nicht mehr. Erfolgreich sein werden künftig nur die Unternehmen, die sich an die wandelnde Arbeitswelt und die Bedürfnisse der Mitarbeitenden anpassen und die ihnen die gleichen Chancen bieten.

 

Was kann jede*r Einzelne für mehr Frauen in Führung tun?

Offen sein für eine zweite Meinung und die individuellen Stärken sehen und anerkennen. Soziale und fachliche Kompetenzen für eine Führungsposition gleich wichtig nehmen, denn emotionale Intelligenz ist für die Teamführung mindestens genauso wichtig wie Ahnung in der Sache zu haben.

 

Was tust du ganz konkret?

In meinem Team achte ich auf eine Mischung aus Frauen und Männern. Bewerbende durchlaufen einen Probetag, um zu prüfen, ob die Person zum Team und das Team zur Person passt. 

Ich investiere viel Zeit, um mich im Bereich des menschlichen Führens weiterzubilden und versuche mein Verhalten und meinen Umgang mit Mitarbeitenden zu reflektieren. Jedes Gespräch, das ich führe, muss so ablaufen, dass keiner der Beteiligten das Gesicht verliert. Und dass sie spüren, dass ihnen vertraut wird und dass sie gesehen und wertgeschätzt werden, ganz egal, welches Geschlecht sie haben.

 

„Wir müssen Männern sagen, dass sie nicht der Macho oder Starke sein müssen, auch nicht als Führungskraft“

 

Der Weg zu mehr Vielfalt in Führungsebenen geht nur gemeinsam. Wie gelingt es, die Männer mit an Bord zu holen?

Durch mehr Bildung im Bereich emotionaler Intelligenz und weniger Schwarz-Weiß-Denken. Vergleichen anstatt ständig die Unterschiede zwischen Mann und Frau zu betonen, müssen wir versuchen, Geschlechterklischees aufzulösen. Dazu gehört auch, Männern zu sagen, dass sie nicht der Macho oder Starke sein müssen, auch nicht als Führungskraft. Wir brauchen ein Führungsverständnis, das Menschlichkeit und Empathie als zentrale Stärken versteht.

 

Welchen Tipp oder Gedankenanstoß würdest du als Male Ally gerne anderen Männern geben?

Dass wir Männer nicht vergessen sollten, dass wir ohne unsere Mütter nicht hier wären und dass eine Frau genauso viel kann wie ein Mann. Dass es im Job wie im Leben wichtig ist, Dinge auszuprobieren, zu lernen, sich selbst und andere zu motivieren.

 

Welche Frau wärst du gerne mal für einen Tag?

Wenn dann wäre es für mich ein Tag im Leben meiner Ehefrau, um sie noch besser zu verstehen. 

 

Hast du eine Superheldin, fiktiv oder real?

Als Kind war Kleopatra für mich eine Superheldin.