Frauen im Topmanagement der deutschen Immobilienwirtschaft: Bericht analysiert Frauenanteil in Geschäftsführungen sowie Diversitätszielgrößen von 200 Branchenunternehmen
Frankfurt am Main/München, 7. März – Zum Weltfrauentag veröffentlicht der Verein FRAUEN !N FÜHRUNG Initiative der deutschen Immobilienwirtschaft für mehr Frauen in Führungspositionen e.V., kurz F!F, erstmals den F!F Female Board Report Real Estate. Der Bericht untersucht die Anteile von Frauen in den Geschäftsführungs- und Vorstandsetagen von 200 führenden Immobilienunternehmen. Ebenfalls analysiert wird, ob sich die Unternehmen Zielgröße und Frist für mehr Frauen im Topmanagement setzen oder nicht.
18 % Frauen in den Geschäftsführungen, 53 % der Immobilienunternehmen ohne Frau im Management
Der Report zeigt, dass Frauen in den Geschäftsführungen und Vorständen der deutschen Immobilienwirtschaft stark unterrepräsentiert sind. Der Frauenanteil liegt bei lediglich 18 %, mehr als die Hälfte der Unternehmen (53 %) haben rein männliche Managementteams. Nur 13,5 % der Unternehmen erreichen eine paritätische Besetzung in der Geschäftsführung, meist in kleinen Teams mit zwei Mitgliedern.
Die Ambitionen der Unternehmen, KPIs für mehr Vielfalt im Management zu nutzen, sind gering. 81 % der Unternehmen haben keine Zielgrößen und Fristen zur Erhöhung des Frauenanteils im Topmanagement definiert. Dabei führen Diversitätsziele signifikant häufiger dazu, dass Unternehmen Frauen in die Geschäftsführung berufen. So ist bei 76 % der Unternehmen mit Ziel und Frist bereits mindestens eine Managementposition weiblich besetzt– im Vergleich zu nur 36 % bei Unternehmen ohne konkrete Zielsetzungen.
Kommunale Wohnungsunternehmen mit 35 % Frauenanteil führend, Vermittlung bildet Schlusslicht mit nur 9 %
Branchenweit gibt es bei den Frauenanteilen an der Unternehmensspitze deutliche Unterschiede: Während kommunale Wohnungsunternehmen mit einem Anteil von 35 % führend sind, bildet das Segment Vermittlung mit nur 9 % das Schlusslicht. Ein positiver Trend zeigt sich im Segment Asset- und Investmentmanagement, hier ist der Frauenanteil seit 2019 von 8 % auf 19 % gestiegen.
Verbesserungsbedarf bei Transparenz und Offenlegung
Der Bericht zeigt, dass die Transparenz in der Immobilienbranche und die Bereitschaft, konkrete Ziele und Fristen offenzulegen, weiter verbessert werden müssen. Insbesondere in Konzernstrukturen wird oft nur auf konzernübergreifende Diversitätsvorgaben verwiesen, auch fehlende oder unklare Angaben zu Zielgrößen und Fristen erschweren eine klare Bewertung der Unternehmen. Die bevorstehende EU-weite CSRD-Berichtspflicht könnte künftig zu mehr Offenheit beitragen – deren Effektivität bleibt jedoch abzuwarten.
„Angesichts großer Herausforderungen wie Klimaschutz, bezahlbarer Wohnraum, Krisen und demographischer Wandel brauchen Unternehmen vielfältige Perspektiven in ihren Führungsetagen. Doch noch immer sind Frauen in strategischen Entscheidungen unterrepräsentiert. Der Report zeigt, dass Unternehmen mit klaren Zielvorgaben und Fristen deutlich mehr Frauen in der Geschäftsführung haben – dennoch nutzen nur 19 % KPIs, um Diversität gezielt zu fördern. Hier müssen Unternehmen schneller und konsequenter handeln, im Interesse ihrer weiblichen Talente und ihres eigenen wirtschaftlichen Erfolgs“, betont Anne Tischer, Gründerin und Vorsitzende von F!F.
Für Rückfragen oder Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an:
Anne Tischer
Vorsitzende FRAUEN !N FÜHRUNG (F!F) e.V.
T +49 (0)160 94865548
uebersicht
themen1
themen2
themen3
themen9
themen10